Abteilung fr Germanistik Philosophische Fakultt Universitt Zagreb
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Syllabus: Deutsche Mythen, Nationalsymbole & Erinnerungsorte Drucken

Veranstaltung: Deutsche Mythen, Nationalsymbole und Erinnerungsorte

Leiter/in: Dr. Stephan Kurz

ECTS-Punkte: 3

Unterrichtssprache: Deutsch

Dauer: 1 Semester

Status: Wahlpflichtfach

Unterrichtsform: Seminar, 2 SWS

Ziele: Gedächtnistheorien beschäftigen sich im Unterschied zur Geschichte und ihren Darstellungen mit kollektiven Praktiken des Erinnerns, die sich in materiellen Zeugnissen wie Dokumenten, Denkmalen, Gebäuden aber auch in Slogans, Namen oder abstrakten Begriffen niederschlagen. Das von Pierre Nora ausgearbeitete Konzept des Erinnerungsorts (lieu de mémoire) fasst Erinnerung als aktiven Vorgang, der unabgeschlossen, jedoch dezidiert kontextbezogen bleibt. Erinnerungsorte weisen einen Überschuss an symbolischer Bedeutung auf, der aus ihnen moderne Mythen macht. Nach einer Einführung in moderne Erinnerungstheorien widmen wir uns den Narrativen einer Auswahl an deutschen Erinnerungsorten, wobei wir stets auch den Bezug zur Aktualität des Mythos herstellen.

Stellung im Curriculum: Die TeilnehmerInnen sollen Kenntnisse zur deutschen Geschichte und zur Erinnerungstheorie erwerben. Hinzu werden Kenntnisse in Literatur- und Quellenanalyse vermittelt.

Methoden: Lehrervortrag, Diskussion, Referate von Studierenden, Textarbeit

Inhalt: 1. Einführung; 2. Erinnerungs- und Gedächtnistheorien; 3. Pierre Noras Konzept des Erinnerungsorts; 4. Nationalismus: Die Völkerschlacht; 5. Preußisch: Disziplin; Die Pickelhaube; 6. Städte: Nürnberg und Dresden; 7. Gemüt: Der deutsche Wald; Gemütlichkeit; 8. Bürgertum: "Deutsche Klassik"; Idee der Pflicht; 9. Erziehung: Professor Unrat; Das Sandmännchen; 10. DDR-Regime: Die Partei; Die Stasi; 11. Warenwelt: Made in Germany; 12. Symbolbauten: Der Reichstag; Der Palast der Republik; 13. Schlagzeilen: "Wir sind Papst" und "Du bist Deutschland"; 14. Wiederholung

Literatur: Gerald Echterhof (Hg.): Kontexte und Kulturen des Erinnerns: Maurice Halbwachs und das Paradigma des kollektiven Gedächtnisses. Konstanz 2002; Astrid Erll: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Stuttgart 2005; Etienne Francois, Hagen Schulze: Deutsche Erinnerungsorte. Bände I-III. München 2003; Martin Sabrow (Hg.): Erinnerungsorte der DDR. München 2009; Herfried Münkler: Die Deutschen und ihre Mythen. Hamburg 2009.

Erwartete Leistungen und Erfolgskontrolle: Anwesenheitspflicht. Von den TeilnehmerInnen wird regelmäßige Mitarbeit und die Vorbereitung eines Referates mit schriftlicher Ausarbeitung erwartet.